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Passend zum Weltfrauentag, dreht es sich in diesem Artikel in erster Linie um das hervorragende Abschneiden von aWM_L1zZyB3nN3t (kurz Lizzy) bei der OverDrive E-Sports Lackier Meisterschaft. Sie gehört zum afterWorkMotorsport Team und ist grundsätzlich für alle Fahrzeuglackierungen des Teams zuständig ist … egal ob für Ligarennen oder Event Veranstaltungen.
Ehe sich dieser Artikel aber mit weiteren, sehr sehr vielen Buchstaben füllt (da es sich um ein ausführliches Interview handelt), möchten wir unseren höchsten Respekt all denen aussprechen, die sich in ihrer Freizeit hinsetzen und sich immer wieder tolle Lackierungen für sich und/oder ihr Team ausdenken und somit die Live Streams - neben den hervorragenden Kommentaren - auch noch ein Genuss für die Augen sind 🙂
Jetzt aber zum Thema:
Wie man schon erahnen kann, handelt es sich hierbei um eine SimRacing-Lackiermeisterschaft. Die Meisterschaftssaison ist in verschiedene Runden unterteilt. Für jede Runde gibt es ein vorgegebenes Auto und ein entsprechendes Thema. Die zu lackierenden Fahrzeuge erfährt man schon vor der Saison, allerdings nicht die dazugehörende Runde. Das Rundenthema und das dazugehörende Auto und eventuell weitere Bedingungen erfährt man 12 Tage vor Abgabeschluss.
Die Punkte der Jury werden auf folgende Kategorien verteilt: Genauigkeit, Idee, Wirkung, Umsetzung, Formgebung, Technik, Qualität und Details. Insgesamt 30 Punkte gab es seitens der Jury und zusätzlich noch zwei Extra Punkte, so dass insgesamt maximal 32 Punkte (pro Runde) möglich waren.
Durch einen Post auf Facebook hat Lizzy von dieser Meisterschaft erfahren. Sie ist daher in der ersten Saison (in dieser gab es nur eine Community-Wertung; noch ohne Jury) in Runde 3 von 8 eingestiegen. Am Ende landete sie auf Platz 2, obwohl sie die ersten drei Runden verpasst hatte. Wer sie kennt, weiß das sie so etwas nur anspornt und sie hat “Blut” geleckt 😛 Die zweite Saison sollte daher ganz anders werden!
Bedeutet, sie ist voller Elan in die zweite Saison eingestiegen. Da es grundsätzlich keine “Teilnahmepflicht” gibt, kam es in manchen Runden auch zu unterschiedlichen Teilnehmern. Manche brachen während der Saison komplett ab, andere kamen neu hinzu.
Ich habe Lizzy letzte Woche in unser Pressebüro eingeladen und ein ausführliches Interview mit ihr geführt.
“Direkt in der ersten Runde, wurde mir klar, dass ich diese Saison absolut unterschätzt hatte. Es musste der Porsche 911 RSR GT3 zum Thema „Science Fiction“ lackiert werden. Ich hatte mich am Aufwand der ersten Saison orientiert und für das Design auch nur ein paar Stunden geopfert.”
Offenbar ging es anderen Teilnehmern auch so, da es für viele der acht Rundenteilnehmer die schlechteste Runde war. Auch wenn Lizzy die Beurteilung für gerechtfertigte hielt, war sie doch etwas geschockt, da sie am Ende der ersten Runde den letzten Platz belegte (Anmerkung des Pressesprechers: Das Gefühl kenn ich nur zu gut 😂) Jetzt war aber ihr Ehrgeiz erst Recht geweckt und Lizzy wollte zeigen, dass mehr in ihr steckt.
Runde 2 hatte das Thema “Legendary Replica”. Lizzy entschied sich diesmal für einen speziellen, etwas anspruchsvolleren Lack … blöd nur, dass sich ihr stärkster Konkurrent (nennen wir ihn erstmal Mr.B - denn ich will ja nicht jetzt schon spoilern ^^) ebenfalls für so einen Lack entschied. Am Ende bekamen beide von der Jury die gleiche Punktzahl, wobei Mr.B sich noch den Community Punkt sichern konnte. In dieser Runde belegte Lizzy Platz Zwei und konnte sich insgesamt auf den vierten Platz vorarbeiten.
In Runde 3 wartete dann ein Ford Focus Gr. mit dem Thema “Your Favorite Sportteam”.
“Für mich war sofort klar, dass ich da die Packers nehmen würde, welches mein Lieblingsteam in der NFL ist.”
Nachdem alle passenden Sticker vorhanden waren, fehlte am Ende etwas Zeit, sodass Fenster und Windshield unlackiert blieben, was Abzüge von der Jury gab. Aber die Idee, die Umsetzung und das Platzieren der Sticker unter Einbeziehung der Form des Wagens kamen so gut an, dass sie erneut den zweiten Platz belegen konnte und mittlerweile schon Gesamte Dritte war.
“Runde 4 war genau mein Ding. Das Thema war „Christmas“ und das Auto die Corvette C7 Gr.3.” . Offenbar sahen das aber nur noch sechs weitere Teilnehmer so. “Für diese Lackierung ließ ich mir auch viel Zeit, zum Glück hatte ich die auch und es war privat mal nicht so viel los. Zunächst machte ich ein Negativdesign mit einem goldenen Basislack und darauf arbeitete ich dann mein komplettes Design mit Strickmustern, welche ich aus verschiedenen Stickern selbst bastelte. Ich verwendete auch an manchen Stellen eine Zuckerstangenoptik. Diese Punkte und dass ich dem Design über das ganze Auto treu geblieben bin, gefielen der Jury sehr. In Qualität und Details konnte ich die Maximalpunktzahl 10 erreichen. Insgesamt belegte ich in der Runde Platz 1 mit 26 Jurypunkten. Außerdem wurde meine Entwicklung im Wettbewerb sehr gelobt.”
Im Gegensatz zu Runde 4, war Runde 5 nicht Lizzys Ding. Es gab auch nur vier weitere Mitstreiter. „Colour Shemes“ musste auf dem AMG GT S ‘15 umgesetzt werden. Dennoch schaffte Lizzy erneut Platz zwei, was sie erstmals auch in der Gesamtwertung auf Platz 2 schob.
“8 Punkte trennten mich von Platz 1 der Gesamttabelle und 11 Punkte von Platz 3. Darauf war ich mega stolz, gerade nach dieser schlechten Runde und meinem schlechten Start insgesamt in den Wettbewerb.”
Runde 6 startete mit “Black and White“ auf dem Mazda-5 Touring Car. Hier gab es strengere Vorgaben und es durften nur Farben aus der Farbtafel und nur die rechte Spalte genommen werden (Experten werden wohl wissen was gemeint ist 😀) “Leider hatte ich die Bedingungen nicht korrekt gelesen. Ich hätte nur einen Glanzlack bzw. – Sticker verwenden dürfen und das Hauptdesign hätte mehr Schwarz und Weiß sein dürfen. Ich dachte auch grau wäre möglich und hatte mich bewusst für diese Farben entschieden, weil ich hoffte mich dann etwas abzuheben.”Wer weiß, was passiert wäre, wenn Lizzy alles richtig gelesen hätte, denn durch ihre “Kreativität” gab es Abzüge in den Kreativpunkten. Technik, Qualität und Details konnten jedoch überzeugen. Am Ende gab es erneut Platz 2 und der Abstand in der Gesamtwertung auf Platz 1 betrug nur noch 7 Punkte.
Passend zum Punkteabstand ging es in Runde 7 mit dem Thema „Nascar“ und dem Ford Mustang GT3 Roadcar weiter. Ob Replica oder Eigenkreation, wurde jedem selbst überlassen. “Ich entschied mich für eine eigene Kreation, die mir am Ende 24 Jurypunkte einbrachte” sagte Lizzy. Der Siegerlack von Mr.B wurde jedoch noch etwas höher bewertet, so dass sich der Abstand - vor dem Finale - wieder auf 11 Punkte erhöhte.
In der alles entscheidenden finalen Runde 8 hieß es dann “Show me what you can” auf dem Honda Civic Type R Limited Edition (FK8) `20.
“Zeig mir was du kannst” … und sowas braucht man Lizzy nicht zweimal sagen, vor allem wenn man nahezu frei mit dem Design ist und machen darf, was man will. Einzig die Verbreiterung der Karosserie war Pflicht.
Hier gab es dann auch wieder ein ziemlich vollen Teilnehmerfeld, da auch sieben weitere Lackierer ihr Talent unter Beweis stellen wollten.
“Das Thema, welches ich auf das Auto bringen wollte, stand für mich glücklicherweise recht früh fest – Comic Style. Das war etwas an dem ich mich schon immer mal probieren wollte.” sagte mir Lizzy und auch, dass sie sich vor dieser Saison noch nie so wirklich an das Thema herangetraut hat.
Ich fragte sie, warum sie ausgerechnet jetzt im Finale etwas versuchen möchte, was sie noch nie gemacht hat. “Die Kritik der Jury eTH-MPRacing und PTDesigns waren in jeder Runde konstruktiv und es wurde immer viel Hilfestellung gegeben und Beispielbilder wie man es hätte besser machen können.” teilte sie mir mit. “Es gab sehr viele Tipps und auch unter den Mitstreitern wurden einige Tipps und Tricks während der Saison verraten”.
Da es Lizzys Meisterstück werden sollte, investierte sie auch sehr viel Zeit, nach dem Motto “Entweder ganz oder gar nicht”.
Am Ende war es fast ein kompletter Tag (ca. 20-21 Stunden) Arbeit. Über 600 Sticker nur für die Karosserie, was bedeutet, dass die Stickeranzahl komplett ausgeschöpft wurde. Lizzy war mit ihrer Arbeit sehr zufrieden und hatte auch ein relativ gutes Gefühl, als sie das fertig lackierte Fahrzeug der Jury präsentierte. Was anschließend jedoch folgte, hätte sie selbst nie gedacht und war vermutlich im ersten Augenblick ziemlich sprachlos.
Sie selbst äußerte sich folgendermaßen: “Obwohl ich bei Einreichen mit meinem Ergebnis zufrieden war, hätte ich niemals mit dieser Resonanz gerechnet. Von allen Seiten kam sehr positives Feedback. Die Jury gab mir volle Punktzahl und ich konnte zusätzlich beide Zusatzpunkte bekommen und landete eine perfekte Runde mit 32 Punkten.” Das bedeutete in der finalen Runde selbstverständlich Platz 1.
Jetzt blieb eigentlich nur noch die Frage offen, wie viel Punkte Mr.B für seine Arbeit bekommen hat. Rein rechnerisch hätte er nicht mehr als 21 Punkte bekommen dürfen, damit Lizzy zumindest einen geteilten ersten Platz erreicht. Am Ende reichte es jedoch nicht ganz, da Mr.B für seine Arbeit 27 Punkte bekam. In der Gesamtwertung konnte er somit den ersten Platz noch mit fünf Punkten Vorsprung verteidigen.
“Ich bin gerade mit Hinblick auf den Start der Saison mehr als stolz über das Ergebnis. Selbstverständlich hätte ich gerne gewonnen, aber ich freue mich auch für SKW_The_Barrac (Anmerkung der Redaktion: alias Mr.B) und gratuliere ihm zum Sieg.”
Auf meine abschließende Frage, wie es jetzt weitergeht, antwortete Lizzy:“Jetzt haben wir bis zur Saison 3, welche am 15.3. starten wird, etwas Pause. Dann wird es etwas anders werden. Dieses Mal werden hauptsächlich Replikas in Angriff genommen werden, wobei es einige Runden geben wird, in denen wir eigene Elemente einbringen dürfen. In der kommenden Saison fallen die Zusatzpunkte weg und es wird nur eine Jurybewertung geben.”
Von meiner Seite aus möchte ich mich nochmal bei Lizzy bedanken, dass sie sich so viel Zeit genommen hat und wir dieses ausführliche Gespräch führen konnten. Am Ende bleibt mir daher nur nochmal herzlich zum zweiten Platz zu gratulieren und ihr alles Gute für die nächste Runde zu wünschen. Alle zur Verfügung stehenden Daumen sind gedrückt, so dass die nächste Saison ähnlich erfolgreich oder sogar noch erfolgreicher wird.
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- Mario Herrmann
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Die Strecke ohne Banden, Mauern und ohne Gras,
aWL Rennen zu fahren macht hier kaum Spaß.
Es gibt viele Kurven mal Rechts mal Links,
das ist der Sandkasten von Willow Springs.
Der Willow Springs International Motorsports Park ist eine Rennstrecke in Willow Springs bei Rosamund, etwa 130 km nördlich von Los Angeles in Kalifornien.
Die Strecke, die sich in der Mojave-Wüste befindet, ist heute der älteste permanente Straßenkurs in Nordamerika, der ständig genutzt wurde.
Es gibt drei Varianten, die gefahren werden können. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Variante, die ausgelost wurde - Streets of Willow Springs - die ist, die mit GT3 Fahrzeugen echt “ätzend” ist, da man nie so wirklich “in den Flow” kommt … zumindest ich nicht 😣 Es ist aber auch die letzte Strecke in dieser Saison, die “Rückwärts” gefahren wird.
Ich schlage vor, dass jeder, der auf dieser Strecke antritt, grundsätzlich einen Punkt Antrittsprämie oder Aufwandsentschädigung bekommt. Wer dann fehlerfrei ohne Verlassen der Strecke durchkommt, bekommt nochmal einen dazu 😀
Street of Willows, Rückwärts und dann noch Start bei Dämmerung … ist schon heftig … aber wer sein Pferd gut gesattelt und unter Kontrolle hat, wird bestimmt auch ganz gut durch diese Prärie kommen 😉
Kommen wir zur Streckenbeschreibung, die man theoretisch ganz schnell beschreiben könnte:
Geradeaus > linken Bogen, blöde Schikane > 90° Rechts > Geradeaus > Bogen links > Rumgewurschtel oder auch ZickZack > Rechts > Gas geben und gleich wieder Bremsen > komischer linker Bogen > Vollgas > Fertig!
Wem das reicht, kann jetzt wieder aufhören zu lesen … wer sich noch weiter quälen möchte, bekommt hier noch etwas Futter.
Nach dem Start/Ziel geht es in einem etwas weiteren Linksbogen in die erste Schikane. Hier ist es enorm wichtig, genau den richtigen Winkel für die Schikaneneinfahrt zu treffen, damit man - unter Zuhilfenahme der Kerbs - perfekt durchkommt. Aber Achtung: Schneidet man die Schikane zu viel, gibt es Strafsekunden. Trifft man die Schikane perfekt, kann man die folgende Linkskurve mit relativ hoher Geschwindigkeit durchfahren.
Die darauffolgende 90° Rechtskurve wird von außen angefahren. Hier muss man den Ausgang gut hinbekommen, damit man früh wieder Vollgas geben kann.
Gebremst wird dann erst wieder vor dem nächsten Linksbogen. Dieser Bogen hat es jedoch in sich, da er sich im Verlauf zuzieht und man oftmals mitten in der Kurve nochmal bremsen oder zumindest vom Gas gehen muss. Ob der Bogen am besten von innen oder von außen angefahren wird, liegt vermutlich auch am Setup des Fahrzeugs.
Im Anschluss folgt nach wenigen Metern gleich die nächste Rechtskurve. Dann geht es nochmal kurz geradeaus, ehe das "Geschlängel" anfängt.
Links … Rechts … sehr enge Links … kurze Gerade und etwas längerer Rechtsbogen. Hat man diesen Micky Maus Part hinter sich, gibt es für wenige Sekunden etwas Entspannung und man nähert sich mit Vollgas der letzten engen Linkskurve. Aber Achtung: Selbst wenn man bis hierhin alles fehlerfrei geschafft hat (inwiefern man dann schnell war oder nicht, sollte jeder für sich selbst entscheiden 😀) so gibt es in dieser Kurve nochmal die Möglichkeit zu testen, wie sich der Sand anfühlt.
Hat man auch diese Kurve gemeistert, geht es mit Vollgas durch den letzten leichten Linksbogen auf die Start/Ziel-Gerade.
Auch wenn sehr viele … Zitat: “Im Strahl kotzen” bei dieser Strecke, so muss man doch zugeben, dass zumindest die Boxeneinfahrt extrem angenehm ist 😂
Das soll’s dann auch erstmal gewesen sein, ehe wir für die letzten beiden Rennen wieder nach Japan fliegen.
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- Mario Herrmann
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Wie einst der Pfeil von Wilhelm Tell,
so sind auch aWL Fahrer meist sehr schnell.
Durch jede Kurve geht’s mit vollem Risiko,
erst dann, sind wir aWL’ler erst richtig froh
Halbzeit! Die ersten vier Rennen liegen hinter uns und vier weitere folgen noch.
Am 01.02. geht es von der Adria in Kroatien ca. 1.000 km nordwärts nach Alsace in Frankreich. Das Elsass ist eine historische Region im Nordosten Frankreichs, die in der Rheinebene liegt und an Deutschland sowie die Schweiz grenzt. Der Rennkurs schlängelt sich auf normalen Stadtstraßen durch die französische Region.
Es handelt sich um die vorletzte Strecke, die wir in dieser Saison rückwärts fahren werden, was nochmal als besondere Herausforderung gilt. Es gibt einige Bergauf- und Bergab-Abschnitte, sowie unebene Flächen, die das Fahrzeug schnell aus der Balance bringen können.
Die ersten Kurven nach der relativ kurzen Start/Ziel Geraden sind auch schon die ersten Herausforderungen, da es sehr eng wird. Zuerst folgt eine sehr enge Rechtskurve, die anschließend in eine enge Linkskurve übergeht. Geht man am Ausgang zu früh aufs Gas, dreht man sich im Regelfall weg.
Trifft man den Ausgang perfekt, geht es mit Vollgas den Berg hinauf. Kurz nach dem zweiten Bogen geht es wieder runter und man fährt blind in einen leichten Linksbogen. Nun heißt es bergab bremsen, da am Ende eine 90° Rechtskurve auf einen wartet.
Als Bremspunkt kann man sich hier ganz gut den Anfang des “Blau/Gelben” Kerbs setzen. Beim Einlenken zeigen die Reifenspuren, wo man sein sollte.
Es folgt eine sehr enge und langsame Haarnadelkurve, in der man viel Zeit verlieren oder auch gut machen kann. Ungefähr auf Höhe des toten Baums und den Werbetafeln auf der rechten Seite kann man wieder aufs Gaspedal gehen - sofern man die Haarnadel sauber durchfahren hat.
Mit Vollgas geht es weiter und man sollte außen bleiben, damit man den besten Winkel für den kommenden, langgezogenen Linksbogen erwischt, denn auch hier kann man viel Zeit gutmachen oder verlieren. Die Neigung der Kurve macht es einem nicht leicht, das Auto perfekt auszubalancieren. Findet man jedoch den optimalen Winkel, kann man frühzeitig wieder Vollgas geben. Am Ende sollte man nach Möglichkeit Mittig wieder rauskommen.
Weiter geht es in die nächste 90° Rechtskurve, die sich kurz hinter der Fußgängerüberführung befindet.
Auf Höhe des Marshall-Postens auf der rechten Seite und der 50m-Markierung befindet sich ungefähr der nächste Bremspunkt. Die Linkskurve eng über den Kerb durchfahren und vorsichtig rausbeschleunigen. Von ganz rechts sollte man sich dann ca. Mitte der Gerade nach links orientieren und wenn man sich erneut auf Höhe des nächsten Marshall-Posten befindet Gas wegnehmen und durch die anschließende Rechts fahren. Wer hier sein Fahrzeug mittels Bremse und Gas perfekt auszubalancieren kann, ist klar im Vorteil.
Es folgt erneut ein 180° Rechtsbogen und die Straße neigt sich leicht nach innen. Anschließend geht es in einen Rechtsbogen, der mit Vollgas durchfahren wird und man nähert sich der letzten engeren Linkskurve. Diese Kurve ist dann nochmal etwas “tricky”, da man ca. 100-150m vorher anbremst und dann in die abschüssige Kurve einlenken muss. Auch hier ist es sehr wichtig, den optimalen Bremspunkt zu finden um sauber durch die Kurve zu kommen, damit man für die kurze Start-/Zielgerade die optimale Höchstgeschwindigkeit erreicht.
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Schnell wie der Wind und um die Kurven gebogen,
kommen die Fahrer der aWL hier angeflogen.
Sein Auto als Instrument und voll konzentriert,
hat er gleich den Vordermann anvisiert.
Niemals ist dieser unentschlossen
und ohne Blinken an diesem vorbeigeschossen.
Wieder in Europa angekommen, geht es für die afterWork Racing League am 22.02. nach Kroatien. In dieser Saison wird die Hälfte der Strecken in der “Rückwärts”-Variante gefahren. Die Küstenvariante der Dragon Trail Rennstrecke ist die zweite Strecke, die von hinten aufgerollt wird. Mit einer Länge von ca. 5,2 km und 17 Kurven liegt sie direkt an der azurblauen Adria.
Es handelt sich um eine mittelschnelle Strecke. Ein richtiges Setup ermöglicht es einem perfekt aus den Kurven “herauszuschießen”, um die optimale Rundenzeit zu erreichen. Doch genug also … los geht es:
Der Bremspunkt für die erste linke Haarnadelkurve sollte kurz vor dem Kerb auf der rechten Seite sein. Auf der Innenseite durch die Kurve und vorsichtig rausbeschleunigen, so dass das Auto nicht rutscht. Mit Vollgas auf die Gerade, die im Tunnel einen leichten Rechtsknick macht.
Mit sehr hoher Geschwindigkeit nähert man sich dann der so genannten "Schikane des Todes" von hinten. Diese kann mit guter Fahrzeugbeherrschung ohne Bremsen durchfahren werden, jedoch sollte man an der richtigen Stelle leicht vom Gas gehen. Am Eingang der Kurve innen halten und vielleicht ggf. einen Gang runterschalten und dann sofort wieder zurück in den höheren Gang, damit das Auto im ersten Teil der Schikane stabil bleibt. Sobald das Fahrzeug stabilisiert ist, geht es mit Vollgas weiter durch den zweiten Teil der Schikane an der Küste entlang. Diese Kombination optimal zu durchfahren benötigt in der Regel viel Übung.
Für die nächste 180° Linkskurve kann man sich kurz vor der 50m Markierung seinen Bremspunkt suchen. Relativ lange außen bleiben, um die Kurve auf der Innenseite über den Randstein zu durchfahren. Nach dem Scheitelpunkt geht es mit Höchstgeschwindigkeit etwas den Berg rauf.
Oben angekommen geht es innen an der Michelin Werbung mit einem Rechtsknick wieder bergab weiter zur nächsten Rechtskurve. Als Einlenkpunkt kann man sich hier das 50m Schild merken. Vorsicht beim Überfahren der Kerbs, da es immer noch bergab geht.
Im Anschluss folgte eine S-Kurve. Für die erste Links geht es voll über die Kerbs, so dass man in einem optimalen Winkel für die anschließende Rechts rauskommt. Da die Strecke nach wie vor abschüssig ist, sollte man daran denken, dass das Fahrzeug bei zu extremer Fahrweise instabil werden kann.
Der letzte Sektor beginnt mit einer engeren Linkskurve. Die 100m Markierung kann Orientierungshilfe für den Bremspunkt genommen werden.
Die Kurve durchfährt man in der Regel in einem sehr niedrigen Gang. Die beiden nächsten Kurven können mit Vollgas durchfahren werden. Kurz bevor man wieder auf die Start-/Zielgerade kommt, gibt es nochmal eine enge Links-/Rechtskombination, die im zweiten oder dritten Gang durchfahren werden sollte. Am besten auch immer ein Auge im Rückspiegel haben, da der Hintermann einen Überholversuch starten könnte, da man diese Schikane im Regelfall von weiter außen anfährt, um dann eng nach innen zu ziehen.
Hat man auch diese letzte Kombination gemeistert, dann heißt es nur noch: "press the pedal to the metal". Es folgt noch ein leichter Linksbogen, ehe man links die weiße, durchgezogene Linie für die Boxengasse und anschließend die Ziellinie sieht.
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- Mario Herrmann
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Bei jedem schnellen Asphalt-Ritt, die Fliehkraft bei uns stets fährt mit.
Ist die Kurv zu schnell genommen, wird die Mauer schnell näher kommen
dann ist’s oft ganz schnell vorbei und das wars dann mit der Raserei
Am 15.02. geht es mit Rennen drei der afterWork Racing League weiter.
Wir haben gestern unser Hotelzimmer in Tokio verlassen und uns westwärts auf den ca. 450 km Weg in die Präfektur Kyōto gemacht.
Uns erwartet die Yamagiwa & Miyabi Variante … und das ganze auch noch “rückwärts” - und nein, das bedeutet natürlich nicht das ihr die ganze Zeit im Rückwärtsgang fahren müsst 🤣
Wie der Name schon sagt, ist diese Strecke eine Kombination der Yamagiwa- und der Miyabi-Rennstrecke, die eine große Rennstrecke bilden mit einer Länge von ca. 6,8 km und 20 Kurven.
Nach dem Start geht es in die erste Linkskurve, die man zwischen dem 100m und dem 50m Schild anbremsen sollte. Der schnellste Weg führt von Außen nach Innen über die Curbs. Anschließend geht es etwas bergab und man sieht am Ende bereits die folgende Links-/Rechskombination, die dann wieder ansteigend ist.
Die Kombination sollte ca. 50m vorher angebremst werden, allerdings nicht voll, denn in der Regel reichen ca. 20%-30% Bremskraft. Den ersten und zweiten Curb ganz eng nehmen, aber aufpassen, dass das Fahrzeug nicht zu extrem über die Curbs springt.
Als nächstes folgt ein 180° Bogen. Dieser wird ähnlich durchfahren wie die erste Haarnadel nach Start/Ziel, wobei dieser aber etwas länger gezogen ist. Anschließend folgt eine Vollgas-Linkskurve.
Sobald diese durchfahren wurde, geht es wieder bergab, was bedeutet, dass das Auto etwas leichter wird. Die folgende Rechts innen mit Vollgas durchfahren, ehe es etwas knifflig wird, da wir jetzt in den Miyabi-Abschnitt einbiegen.
Wenn die Leitplanke auf der rechten Seite vom Weißen ins Gelbe wechselt, sollte man für die folgende, schwierige Haarnadelkurve abbremsen. Innen bleiben und sehr vorsichtig wieder rausbeschleunigen, da die Unebenheiten der Haarnadelkurve das Auto unruhig machen könnten. Verliert man hier das Auto oder kommt zu weit raus, besteht die Gefahr, in die Gelb/Grauen Safety Barrier einzuschlagen. Es folgt eine etwas etwas längere Gerade.
Der nächste 180° Bogen geht dann wieder rechts rum und kann mit hocher Geschwindigkeit innen durchfahren werden. Es folgt erneut eine leichte S-Kurve, wobei man für die erste Links noch voll auf dem Gas stehen bleiben kann. Am Ende der Curbs auf der linken Seite, das Gaspedal etwas “lupfen” und innen durch die Rechts fahren. Je nach Setup kann diese Kurvenkombination mit relativ hoher Geschwindigkeit sicher durchfahren werden.
Nun geht es erneut bergab. und es folgen zwei enge Haarnadelkurven. Der Bremspunkt für den ersten Rechtsbogen liegt zwischen der 100m und 50m Markierung. Man sollte hier kurz voll “in die Eisen” steigen, anschließend innen über die Curbs, am Scheitelpunkt kurz Vollgas geben und sich dann Höhe des Marshall-Posten nach rechts orientieren. Die Geschwindigkeit erneut stark reduzieren, um so optimal durch den Linksbogen zu kommen. Dieser ganze Teil ist nicht einfach zu durchfahren, da alles abschüssig ist und viel Zeit liegengelassen werden kann.
Der Teil der Miyabi-Strecke endet hier und man kann sich etwas entspannen, da es nun für einige Sekunden geradeaus und etwas bergauf geht. Oben angekommen geht es mit Vollgas durch eine leichte Rechtskurve.
Am Ende des Curbs - auf der linken Seite - sollte man anfangen, in den langgezogenen Rechtsbogen einzulenken, der anschließend mit hoher Geschwindigkeit durchfahren werden kann.
Zum Ende hin geht es dann mit Höchstgeschwindigkeit bergab durch eine Doppel-S Kombination. Je nach Fahrzeug-Setup können diese S’es fast “voll” durchfahren werden.
Zum Schluss folgt noch ein schneller 180° Rechtsbogen, ehe es wieder auf die Start-/Zielgerade geht.