Wir nähern uns langsam dem zweiten Rennen der Saison 20. Wieder einmal geht es nach Italien in das Tal des wunderschönen Lago Maggiore. Im Gegensatz zur letzten Saison, in der wir die Variante “westliches Ende” gefahren sind, heißt es am 02.11. “Variante: Estremità orientale” oder auch Variante: Östliches Ende … und das ganze dann “rückwärts”, also gegen den Uhrzeigersinn.
Nach Bekanntgabe der Rundenanzahl, hat sich der ein oder andere gefragt, ob man vorher noch einen Test in einer Zentrifuge machen muss um am Ende heil aus seinem Fahrzeug zu kommen. Es handelt sich nämlich um eine sehr kurze Streckenvariante mit nur 8 Kurven und einer Länge von ca. 2 km. Das bedeutet, dass 81 Runden absolviert werden müssen.
Vermutlich wird oder wurde diese Streckenvariante von den meisten überhaupt noch nie gefahren oder nur selten. Das bedeutet viel trainieren wenn am Ende ein gutes Ergebnis erreicht werden soll, denn obwohl sie nicht besonders lang ist, gehört sie nicht unbedingt zu den einfachsten Strecken.
Steckenbeschreibung:
Nach Start/Ziel geht es gleich in einen abfallenden Linksknick ehe man für Kurve 1 anbremsen muss. Hier ist dann auch schon die erste Stelle, an der man sich schnell verschätzen kann. Den richtigen Bremspunkt zu finden, erfordert einiges an Übung. Am Scheitelpunkt sollte um die 120 km/h auf dem Tacho stehen. Gibt man jedoch wieder zu früh und zu stark Gas, kann es einen am Ausgang zu weit nach außen tragen.
Anschließend folgt die längste Gerade auf der Strecke mit ca. 500 m. Bei Kurve 2 handelt es sich um eine 90° Linkskurve, die mit ca. 110 km/h durchfahren werden kann. Vor der Kurve geht es leicht bergauf und die Kurve an sich ist wieder abfallend. Das macht es nicht unbedingt leichter den richtigen Bremspunkt sowie den optimalen Durchfahrtswinkel zu finden. Eine weitere Herausforderung ist der Kurvenausgang, denn hier gibt es keine Curbs, sondern Gras. Bedeutet: Drückt es einen nach außen, kommt man unweigerlich mit den Reifen auf die Rasenfläche, was im schlimmsten Fall zu einem Abflug führen kann.
Kurz darauf folgen die Kurven 3, 4 und 5, die in meinen Augen die Schlüsselstelle der gesamten Strecke sind. Ähnlich wie die weltbekannte “Korkenzieherkurve” in Laguna Seca, geht es vor Kurve 5 ziemlich stark bergab. Das bedeutet, dass man bereits in Kurve 4 vom Gas gehen und bremsen sollte. Die Anfahrt zur Kurve 5 verzeiht keine Fehler. Ist man hier zu schnell, kann man sehr schnell den Boden unter den Reifen verlieren - im wahrsten Sinne des Wortes.
Sollte das passieren, Hände vom Lenkrad und sich auf den Einschlag vorbereiten.
Kleiner Tipp: Sicherheitshalber vorher etwas “RedBull” trinken, denn so hat man vielleicht das Glück über die Begrenzung zu fliegen und sich auf dem dahinterliegenden Parkplatz in eine Parklücke quetschen zu können.
Im optimalen Fall durchfährt man diese Kurve jedoch im ersten oder zweiten Gang mit ca. 70 km/h. Am Kurvenausgang rechts über die weiße Fläche, anschließend innen in Kurve 7 die Curbes mitnehmen.
Bei der letzten Kurve handelt es sich um eine 90° Rechtskurve. Diese wird mit ca. 160 km/h innen über die Curbs durchfahren.
Danach eng an der Boxenmauer mit Vollgas über Start und Ziel. Auch hier noch ein kleiner Tipp: Packt euch genug linke Außenspiegel ein, denn dadurch, dass man sehr eng an der Boxenmauer fährt, kann es schonmal vorkommen, dass man sich den Spiegel wegfährt 🙂
Mit zu den Besten gehört man, wenn die Uhr bei 41-42 Sekunden stehen bleibt 😀