Für Rennen Nummer Zwei bleiben wir in Japan und fahren ca. 450 km ostwärts in die Hauptstadt Tokio. Tokio ist ohne Zweifel eine der abgefahrensten Hauptstädte dieses Planeten! Auf den ersten Blick chaotisch und von unüberschaubaren Ausmaß versucht man sich im Gewirr aus Neonreklamen, japanischen Schriftzeichen und Menschenmassen zurecht zu finden. Und nur um sehr schnell festzustellen, dass es eigentlich ganz einfach ist!
Alles andere als einfach ist der Tokio Expressway, den wir am Mittwoch auf der “Mitte”-Variante befahren und das auch noch gegen den Uhrzeigersinn. Die ca. 4,4 km lange Strecke befindet sich auf einer Schnellstraße, das bedeutet, es gibt keine Auslaufzonen, sondern ausschließlich Leitplanken und Wände.
Wer hier nicht ab der ersten Minute voll konzentriert ist und das nicht eine Stunde durchhält, wird wohl seinen Mechanikern das ein oder andere Mal etwas Arbeit bescheren. Geduld und volle Aufmerksamkeit ist das A und O. Ist man zu ungeduldig oder versucht man mit der Brechstange zu überholen, kann es ganz schnell passieren, dass man sein eigenes und/oder das Rennen des Gegners kaputt macht.
Los geht es auf der Start-/Zielgeraden in Richtung Kurve 1, die auch gleichzeitig die “langsamste” Stelle auf der ganzen Strecke ist. Im Rennen durchfährt man die Kurve meistens im dritten Gang und mit ca. 155-160 km/h. Kurve 2 durchfährt man mit Vollgas, muss am Kurvenausgang jedoch sofort vom Gas gehen. Die kommende Rechts von links anfahren und ab durch den Tunnel. Vorsicht, denn hier geht es etwas bergab. Kommt man zu weit raus, fängt man sich vermutlich sofort einen Schaden ein.
Die Kurven 4-7 sind sehr schnelle Kurven, die man mit Spitzengeschwindigkeiten von ca. 240 km/h durchfahren kann. Kurve 8 sollte vorsichtig angebremst werden, denn auch hier geht es wieder etwas bergab, ehe man links durch den nächsten Tunnel fährt. Im Tunnel heißt es dann wieder Vollgas und die besten Fahrer bleiben für den Linksknick am Ende des Tunnels auch voll auf dem Gas.
Es folgt eine längere Gerade, ehe einen die nächste Linkskurve erwartet. Hier reicht es im Normalfall aus, wenn man vom Gas geht und die Kurve schön eng nimmt, so dass man rechtzeitig wieder Vollgas geben kann. Die anschließende ca. 600 m lange Gerade endet in Kurve 11, 12 und 13. Wer hier die Ideallinie trifft und das optimale Setup für sein Fahrzeug gefunden hat, durchfährt diese Passage mit Vollgas im höchsten Gang und erreicht Geschwindigkeiten bis zu ~260 km/h.
Zum Schluss gibt es noch eine Linkskurve, in der man sein Fahrzeug auf 190km/h bis 195 km/h verlangsamt um anschließend wieder auf die Start-/Zielgerade zu kommen.
Die besten Fahrer benötigen für diese Strecke um die 1:10 min und unterschreiten an keiner Stelle der Strecke die 150 km/h Grenze.